Eine Pilotenkarriere - Der Anfang

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Re: Eine Pilotenkarriere - Der Anfang

#21

Enttäuschung

Tage später hatte ich den Frameshift-Drive von drei Schiffen komplett auf Reichweite Grad 5 verbessert.
Zufrieden mit dem Ergebnis machte ich eine Pause auf einer Station zwei Systeme weit von Deciat.
Hier war alles auf Erholung getrimmt. Trotzdem gab es natürlich einen regen Handel. Geld verdienen musste ja schließlich jeder.
Ich hatte mir nach einem wirklich tollen Entspannungssalzbad einen Mojito to go gekauft, trank davon und schlenderte durch die Auslage eines Großhändlers, sah mir in der wirklich riesigen Halle die verschiedenen Container an.

Leuchtende Reklameschilder zeigten an, was sich innerhalb der Container befand.
Auf einem Schild las ich etwa Plimzippse von Zettschulpin. Ein vollkommen nutzloses Zeug, wie ich wusste, ich hatte damals im Fach Frachtkunde ein Kurzreferat darüber gehalten. Die einzige Welt auf der Plimzippse einen Nutzen hatten, war Zettschulpin selbst. Die Bewohner exportieren sie dennoch, wohl wissend, daß sie nirgends anders angekauft werden.
Kauft ein unwissender Pilot diese Ware, fliegt er einige Zeit damit herum, kann sie aber nirgends verkaufen. Einzig Zettschulpin selbst stellt in den umliegenden Systemen ein Kaufangebot, dieses liegt aber nur bei eine Bruchteil des Verkaufspreises. Um nun den Verlust nicht bei 100% zu halten, verkaufen die meisten die Ware an den Planeten zurück. Die Piloten machen dabei Verlust, Zettschulpin aber macht mit dem Rückkauf Gewinn.
So erhalten sie Devisen, und die Plimzippse können auf dem Planeten für einen geringeren Preis an die Bevölkerung verkauft werden, was ihrer Wirtschaft zu gute kommt.
Ich hatte dafür eine Bewertung von 98,7 erhalten.

Das Zeug war nichts für mich, überhaupt gab es hier nur Ware mit kleiner Profitabilität.
Ich trat zurück auf den Hauptkorridor, und mein Blick fiel auf das Schild eines Eine-Tonne-Marktes.
Das war eine Kette, die Ware billig aus Konkurs- oder Havariemassen aufkaufte und billig weiter verkaufte. Manchmal konnte man dort ein Schnäppchen machen.

Spontan trat ich ein und sah mich um. Auch hier enthielten die Container zum größten Teil keine besondere Ware. Ich reservierte ein paar sehr günstige Container mit Maschinenteilen, zumindest 35% Gewinn waren hier drin. Sah mich dann noch weiter hinten um, als...
Da standen zwei Container, die mir irgendwie ins Auge stachen, ich wusste erst gar nicht warum, da deren Inhalt nicht deklariert wurde. Solche „Glückskontainer“ konnten alles enthalten, von Platin bis zu Biomüll oder dreckige Socken. Ich hielt mich von so etwas grundsätzlich fern. Aber diese beiden... sie zogen mich magisch an.
Was war das nur, warum? Ich ging näher heran, begutachtete sie. Das Siegel war ordnungsgemäß angebracht und unbeschädigt, eine grüne Plakette bestätigte daß es sich um nichts illegales handelte. Alles sah gut aus, also was war es, das mich hier..?
Die SERIENNUMMER! BEIDE Container hatten eine Seriennummer die mit 211 begann!

Jetzt wusste ich was mich darauf aufmerksam gemacht hatte. Aber was war nun in den Containern, Es konnten doch niemals die gleichen Container sein, die ich?
Das wollte ich genau wissen, ich ging zum Verkäufer.
Guten Tag, ich interessiere mich für diese beiden Container, sprach ich ihn an.
Aber gerne, die kosten nur 2550 Credits das Stück.
Äh ja, das ist soweit okay, aber, was ist da drinnen? Wissen Sie das?
Nein, keine Ahnung, sind ja „Glückscontainer“, für Sie nur 2450 Credits.
Kann ich einen Blick hinein werfen, ehe ich mich entscheide?
Nein, lachte er, das können Sie nicht, 2400 Credits, das ist mein letztes Wort, wollen Sie sie denn nun?
Ich dachte kurz nach, die Neugierde war groß und so teuer waren sie nicht, ich sagte zu.
Kurze Zeit später wurde mein Kauf auf mein Schiff gebracht, die Container ordentlich in meinem Frachtraum eingestellt.
Ich verschloss das Schiff. Jetzt konnte ich meine Neugierde stillen, ich ging zum ersten Container mit der Nummer 211 536 362 6342 623 A.
Das Siegel nahm ich sehr vorsichtig ab, der Universalschlüssel entriegelte den Container.
Ich öffnete das Schott, und fand... Konzentrate mit hohem Vitamingehalt. Das war nun aber kein Zufall mehr, dachte ich.
Schnell eilte ich zu dem nächsten Container, öffnete ihn, und sprang zurück, weil etwas heraus fiel.
Zutiefst schockiert sah ich, daß es Teddybären waren.
Das waren tatsächlich zwei der von mir gespendeten Container. Wie kamen die in den Handel, sie hätten doch für die Bevölkerung von OCEVI verwendet werden sollen, um die Hungersnot zu bekämpfen.
Hier stimmte etwas nicht. Nur wie sollte ich dahinter kommen was?
Als erstes prüfte ich den Status des Systems, die Hungersnot war immer noch in Progress, schon das war seltsam, nach all den Tonnen an Lebensmitteln, die dorthin geliefert worden waren.
Ich musste intensiv nachdenken.
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Re: Eine Pilotenkarriere - Der Anfang

#22

Nachforschung

Zwei Tage später war ich mit einer brandneuen Hauler unterwegs zum System OCEVI, im Frachtraum beide Container, die ich wieder verschlossen hatte.

Im System angekommen flog ich zuerst zu dem immer noch aktiven Verteilerzentrum, dort blieb ich etwa so lange, wie es dauerte, die Container auf zu nehmen.
Danach flog ich Richtung Planet. Auf einer Station würde ich vermutlich nichts sinnvolles erfahren, ich musste direkt auf den Planeten.

Also flog ich eine Bodenstation an, in deren Reichweite meldete mich per Funk an.
Alpha Lima Alpha Zorgon Peterson, Gondrobel Station verweigert die Landung, alle Landeflächen sind besetzt.
Das kannte ich sonst nur von kleinen Stationen, aber gut, eine kleine Wartezeit und eine Landefläche würde sicher frei werden.

Ich hielt mein Schiff also in der schwebe nicht weit von der Station entfernt, beobachtete die Station und tatsächlich sah ich zwei Schiffe abfliegen. Die Anfrage wurde wiederholt.
Zu meiner Verwunderung bekam ich jedoch wieder eine Absage.
Alpha Lima Alpha Zorgon Peterson, sie können nicht landen, alle Landeflächen sind besetzt.
Wie bitte, ich sehe doch, daß gerade zwei Landepads frei geworden sind, warum sagen sie, daß alles besetzt ist?
Die Landeflächen sind reserviert, bitte versuchen Sie es später wieder.
Jetzt wurde es richtig seltsam, noch nie hatte ich gehört, daß man Landeflächen reservieren konnte. Wer zuerst kam, wurde auch abgefertigt, so lief es überall in der Galaxie.
Die wollten wohl niemanden landen lassen.
Hier musste man anders verfahren. Ich schmiedete einen Plan.

Zuerst flog ich wieder ab. Umrundete den Planeten einmal, und näherte mich danach wieder der Station.
Der zweite Anflug, ich meldete mich wieder bei der Station.
Wie erwartet bekam ich den gleichen Satz zu hören wie beim letzten Anflug.
Alpha Lima Alpha Zorgon Peterson, Gondrobel Station verweigert die Landung, alle Landeflächen sind besetzt.
Ich näherte mich weiter der Station, wiederholte meine Landeanfrage, wie es wohl jeder Pilot gemacht hätte nach einer kurzen Pause.
Auch diesmal bekam ich die selbe Antwort.
Inzwischen war ich direkt über der Station.

Fest entschlossen, diesmal die Landung zu erzwingen schaltete ich kurz den Antrieb ab, meine Hauler sackte durch, zeitgleich aktivierte ich den Notrufkanal, schrie hinein, schaltete die Triebwerke wieder an, das Schiff fing sich nur knapp über dem Boden wieder ab.

Notfall sprach ich nun in den Funk, Triebwerksstörung, benötige Hilfe.
Die Antwort machte mich für einen Augenblick sprachlos.
Alpha Lima Alpha Zorgon Peterson, Gondrobel Station, können Sie die Reparatur nicht auf einer anderen Station vornehmen lassen?

Jetzt war mir klar, daß hier etwas nicht stimmen konnte, Niemand verweigerte einem Piloten, der den Notrufkanal benutzte, Hilfe.

Noch entschlossener, hier nicht ohne Antworten abzufliegen, deaktivierte ich wieder den Antrieb.
Mein nächster Schrei in den Notrufkanal wurde durch den lauten Aufprall meines Schiffes auf die Bodenplatten dramatisiert.
Funken flogen, Metall kreischte, eine Landestütze brach krachend und der billige Plastbeton staubte wie verrückt.
Ruhe kehrte ein, im Notrufkanal waren aufgeregte Stimmen im Hintergrund zu hören, eine Sirene heulte auf dem Landefeld. Irgend ein rundes Bauteil meiner Hauler rollte langsam über den Boden, von den Unebenheiten zufällig in unterschiedliche Kurven gelenkt, bis es in immer enger werdenden Kreisen langsam auspendelte.

Von den Servicegebäuden näherte sich eine einzelne Notfalleinheit meinem Schiff, die blaue Leuchte auf dem Dach blinkte rhythmisch. Seltsam war nur daß der Fahrer anscheinend nicht wusste wie man anständig geradeaus fuhr.

Als sie nahe genug waren, verließ ich mein Schiff, winkte ihnen zu um zu zeigen, daß es mir gut ging. Schlingernd kam das Fahrzeug zum stehen, drei Männer in grün-blauen Uniformen stiegen aus, die Uniformen saßen mehr schlecht als recht, schlackerten um magere, ausgemergelt wirkende Körper.
Hohlwangig, mit Flecken unter den Augen sahen sie mich an. Einer guckte zu meinem Schiff.
Brennt nix, glück gehabt.
Stimmt, sagte ich, nur etwas Blechschaden, das kriegt man wieder hin.
Aus dem Augenwinkel sah ich, wie sein Kollege langsam zusammen sackte und zu Boden fiel.
Ich sprang hinzu, was ist los?
Hunger, sagte einer, wir haben seit Wochen nur 25% Rationen. Es reicht einfach nicht.
Ich verstand.
Einen Moment, ich bin gleich zurück.
Schnell eilte ich zurück an Bord, in den Laderaum, öffnete einen Container, nahm 3 Rationspackungen heraus, griff mir noch aus meiner Küche drei Flaschen Wasser und lief wieder nach Draußen zu den Männern.
Ich gab ihnen die Rationspackungen und Wasserflaschen.
Hier, essen Sie das, das ist hochkonzentrierte Nahrung mit Vitaminzusatz. Etwas trocken aber genau das richtige, damit sie wieder zu Kräften kommen.
Ich hatte schon einiges gesehen, aber noch nie hatte ich solch dankbare Augen erblickt, traurig und glücklich zugleich. Tränen flossen, während sie aßen.
Ich stand einfach da, sah zu, wie sie sich die Konzentrate ein verleibten, wartete bis sie zu Ende gegessen hatten.
Dann konnte ich nicht anders ich musste fragen.
Sagt mal, wieso gibt es hier eigentlich so wenig zu Essen? Im Orbit ist seit mehreren Tagen ein Verteilerzentrum aktiv, und ständig kommen und gehen Schiffe, die dort Nahrungsmittelcontainer abholen. Die müssten längst bei Euch angekommen sein.

Nein, hier wurde nichts angeliefert, sagte einer der drei, man hat uns gesagt, daß noch nichts dort oben angekommen ist, angeblich wurden die Schiffe von Piraten aufgehalten.
Blödsinn, ich war selbst dort, vor nur drei Tagen, die Konzentrate, die ich Euch gegeben habe, hatte ich da selbst gespendet, dachte ich jedenfalls
Und ein paar Tage später kaufe ich zwei der Container in einem Ramschladen zu weniger als der
Hälfte ihres Werts.
Eure Regierung verarscht Euch, die machen Profit mit den Hilfsgütern, die sie Euch vorenthalten.

Bist Du sicher? Die sagen uns ständig, wir sollen noch ein klein wenig durch halten, die Schiffe müssen jeden Tag eintreffen und uns Lebensmittel bringen.
Ich wollte gerade widersprechen, als meine Aufmerksamkeit auf ein Fahrzeug gelenkt wurde, das sich schnell vom Terminal her näherte.

Wer kommt da? Fragte ich die drei.
Scheiße das muss ein Beamter von der Flugkontrolle sein, die wollen nicht, daß wir mit Piloten sprechen. Sicher will der nach schauen, warum wir schon so lange hier sind.
Ah, das kann interessant werden, jetzt bin ich gespannt.
Ich lehnte mich lässig an mein Schiff und wartete ab, bis er hier war.

Der Wagen bremste kurz vor uns ab, ein Mann sprang heraus. Begann wild herum zu gestikulieren, schrie mich an, was mir einfiele, aus dem Schiff auszusteigen. Und es wäre verboten, mit den Menschen hier zu sprechen. Dann wandte er sich den drei Männern zu, wollte sie eindeutig verscheuchen, mir platzte der Kragen.
Ich packte ihn, drehte ihn zu mir um, auch wenn er nicht ganz so hungrig wirkte, war er doch dünn und kraftlos.
Was soll das Mann, erst wollt ihr mich nicht landen lassen, und dann darf man nicht mal mit Jemandem reden? Ihr wollt wohl verhindern daß Jemand was von dem Verteilerzentrum im All und den Lebensmittellieferungen erfährt.
Er starrte mich durchdringend an. Es GIBT kein Verteilerzentrum und die Lebensmittel sind noch nicht eingetroffen, das ist eine glatte Lüge.
Ich lachte auf. Freundchen, ich war selbst da, habe die ANACONDAS selbst gesehen, und die vielen Cobra MK III, die die Lebensmittel abholen.
Blödsinn das sind T9 und Hauler... und... Adder... er stockte am Ende immer mehr.
Ihm war klar geworden, daß er sich soeben verraten hatte.

Seht Ihr, sprach ich zu den drei Männern, ich sags ja, Eure Regierung verarscht Euch und die Flugkontrolle steckt mit drin.

Damit schubbste ich den Typ von mir weg. Verschwinde, und glaub blos nicht, daß Ihr irgend etwas dagegen tun könnt, daß ich die Wahrheit sage.
Er rappelte sich auf, wollte in seinen Wagen flüchten, doch die drei Männer schnappten ihn, hielten ihn fest.
Was sollen wir jetzt machen, fragte mich einer.
Ich kenne Ihre Welt nicht gut genug, musste ich eingestehen, Sie müssen schon selbst eine Lösung finden. Aber ich kann ihnen die beiden Container geben, die Lebensmittel darin dürften Ihnen weiter helfen.
Sie wollen sie uns geben? Einfach so?
Ich wollte sie sowieso spenden. Und Ihr könnt sie gerade gut gebrauchen. Also ja.
Okay, die nehmen wir.
Gut, denken Sie daran, jede Packung deckt den Täglichen Bedarf eines Erwachsenen. Sie müssten also ziemlich weit damit kommen.
Und jetzt sollten wir ausladen, helfen Sie mir bitte.


Zusammen luden wir die beiden Container aus, ich verschloss mein Schiff und prüfte noch einmal die Schäden, ja ich würde starten können, die Reparatur konnte ich auf später verschieben.
Kurz bevor ich die Schleuse schloss, fiel mir noch etwas ein, ich drehte mich um, rief den drei Männern noch zu:
Ach ja, die Teddybären sind für die Kinder, verteilen Sie die auch.
Dann war die Schleuse zu, ich ging ins Cockpit, startete die Maschinen und verließ den Planeten.

Etliche Zeit später erfuhr ich daß in dem System OCEVI eine Revolution statt gefunden hatte. Erfolgreich, wie man sagte, selbst der Name des Systems hatte sich geändert. Was doch ein paar Lebensmittel, Teddybären und die Wahrheit alles ausrichten konnten...
Danach, so dachte ich, könnte ich mir eigentlich ein neues Schiff suchen, mit dem ich eine längere Explorertour machen konnte.
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Re: Eine Pilotenkarriere - Der Anfang

#23

Die zweite Reise.

Mehrere Tage später hatte ich bei etlichen Gelegenheiten gut verdient. So hatte ein System dringend Silber benötigt. Ein anderes System, nur drei Sprünge entfernt, förderte es in großen Mengen.
So hohen Gewinn pro Tonne hatte ich vorher noch nie gemacht. Jeder Flug erhöhte mein Vermögen um 3,8 Millionen.
Ich zählte nicht, wie oft ich die Lieferstrecke hin und her flog, aber am Ende hatte ich genug Credits, um mir eine nagelneue ASP Explorer mit allen notwendigen Modulen zu kaufen. Es blieb immer noch genug Geld übrig um die Versicherung mehrere Male zu decken.
Natürlich hofft jeder Pilot, daß er sie nicht braucht, aber haben war besser als brauchen.

Mittlerweile wusste ich sehr genau, was ich tun musste um so ein Schiff bei den mir bekannten Ingenieuren schnell in der mir genehmen Weise zu optimieren.

Nach ein paar weiteren Tagen war ich bereit die Lager waren bis zum bersten mit Lebensmitteln, Wasser, anderen Getränken und allerlei Verbrauchsmaterial gefüllt.
Da schwierigste war die Route. Ich sah mich in der Galaxiekarte um. Fand Barnards Loop sehr ansprechend, plante die Route in dessen Richtung.
So viel weiter konnte ich mit dem neuen Schiff springen, ein paar Stunden später lag die Zivilisation bereits hinter mir.

Auch diesmal verging die Zeit für mich wie im Rausch, neue Systeme, unbekannte Himmelskörper und Sterne, traumähnliche Planetenoberflächen mit seltsamen Farben. Dazu Atmosphären, die kein Mensch atmen konnte, deren Farbenspiel unter den verschiedenfarbigen Sternen jedes mal anders aussah. Ich konnte mich kaum satt sehen, hatte oft Mühe, mich los zu reißen und weiter zu springen.

Wochen später, ich hatte kaum darauf geachtet, wie schnell die Tage vorbei strichen, erreichte ich mein Ziel. Neugierig auf die Systeme rings um Barnards Loop versuchte ich, diese zu erforschen.
Jedoch musste ich feststellen, daß es nicht möglich war, alle Systeme zu erreichen. Es wäre eine „unbekannte Erlaubnis“ notwendig, ein mir vollkommen neuer Umstand.

Frustriert musste ich erkennen, daß hier ganze Sektoren nicht erreichbar waren. Vor mir türmte sich eine undurchdringliche Mauer aus Sternen auf. Frustriert gab ich es nach etlichen vergeblichen Versuchen auf, weiter zu kommen. Ohne erheblichen Umweg war hier kein Weiterkommen.
Was sollte ich tun? Unschlüssig suchte ich noch ein paar nahe gelegene Systeme auf, die ich hier noch nicht erforscht hatte. Zwei Tage später war hier aber nichts mehr neues zu finden, oder zu erreichen.

Letztendlich drehte ich um und flog zurück in die Bubble. Immerhin befand sich eine größere Menge Daten in meinem Speicher.
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Re: Eine Pilotenkarriere - Der Anfang

#24

Zurück mit neuen Plänen

Nach etlichen Tagen kam ich in der Bubble an. Auf dem Weg zurück hatte ich mir Gedanken gemacht, was ich jetzt tun konnte. Ein neuer Plan war in mir gereift. Ich wollte als nächstes eine ganz andere Richtung einschlagen. Das Zentrum der Galaxie wollte ich erreichen.
Dafür wollte ich mir aber ein anderes, noch größeres Schiff besorgen. Auch die ASP Explorer, so hatte ich auf dieser Reise feststellen dürfen, hatte nur eine begrenzte Menge an Vorräten aufnehmen können. Diese waren zwar noch nicht erschöpft, aber anhand der Daten konnte ich errechnen, daß ich mit ihr niemals so weit in das unbekannte vorstoßen konnte, ohne Gefahr zu laufen, daß mir vor erreichen des Zieles das eine oder andere ausgehen würde.
Natürlich konnte man immer noch einfache Konzentrate einlagern, die wesentlich weniger Lagerplatz benötigten, aber das befriedigte den verwöhnten Gaumen nicht. Gerade in der Einsamkeit wollte man sich doch etwas gönnen. Und sei es nur ein schmackhaftes Mahl.

Da ich aus einer ganz anderen Richtung in die Bubble zurück kam, als beim letzten Mal, war mein Heimatsystem doch noch etwas abseits, und ich beschloss, im ersten größeren System mit hohem Industriestandard halt zu machen.
Rasch war eines innerhalb der Föderation erreicht. Nach dem andocken, sicherte ich mein Schiff, veranlasste die Wartung, ließ Treibstoff und andere Betriebsstoffe nach tanken.
Als nächstes kümmerte ich mich um den verkauf meiner Daten.
Danach war ich erheblich besser gestellt, als vor der Reise.

Eine erholsame Nacht in einem Hotel, zwei gute Mahlzeiten und ein paar Drinks später war ich bereit, mich nach einem neuen Schiff umzusehen.
Es gab hier einen Gebrauchtschiffshändler, da, so dachte ich, könnte ich mich ruhig einmal umsehen.
Auf einer riesigen Fläche stand Schiff neben Schiff. Alles mögliche war darunter. Angefangen von der kleinen Sidewinder, schlanken Schiffen des Imperiums, Plumpen Landungsschiffen aus der Föderation, Transporter, Passagierschiffe und so weiter. Ich schlenderte durch die Gänge zwischen den einzelnen Schiffen, unter Landestützen und Schiffsrümpfen entlang.

Ich schlenderte gerade unter einer T7 durch, als ich am Rand der Halle etwas großes an der Wand stehen sah.
Zuerst erkannte ich es nicht richtig, da es in einem ähnlichen Grauton wie die Wandverkleidung lackiert war und auch warf die T7 ihren Schatten in äußerst ungünstiger Weise.

Neugierig geworden, begab ich mich aus dem Schatten. Die Kontur des Schiffes hob sich langsam von der Wand ab und vor mir stand eine Anaconda. Warum stand die so weit hinten wo man sie kaum sah? Gab es da einen Haken? Ich wollte es genauer wissen, lief auf die Mittelstütze am Schiff zu, wo ich einen Aufsteller mit den Informationen zu dem Schiff sah. So ein Teil stand übrigens bei jedem Schiff, man konnte darauf alle Relevanten Informationen abrufen.

Das Schiff kam näher, wurde dabei immer größer, schon konnte ich es nicht mehr in seiner ganzen Größe überblicken. Bei der Landestütze angekommen, fühlte ich mich richtig klein, ich konnte ohne Probleme durch die Gelenke durch gehen, musste mich nicht einmal bücken.

Voller Bewunderung für dieses riesige, technische Meisterwerk von Menschenhand sah ich nach Oben. Es war aus dieser Perspektive unmöglich in seiner Gesamtheit zu überblicken, dennoch begeisterte ich mich für die Details, die mir auffielen. Ein offen liegendes Aggregat hier, eine geschlossene Wartungsklappe dort. Die riesigen Öffnungen der Thermodynamikkollektoren oder der Kühlaggregate. Manövrierdüsen und vieles mehr.

Als mir der Nacken steif zu werden drohte, wandte ich mich dem Aufsteller zu.
Erstaunt laß ich, welche Aggregate in dem Schiff verbaut waren. Das Kraftwerk, Energieverteiler, Antrieb und FSA - alles A-Module. Dazu Frachtmodule, Schild, Waffen und vieles andere. Besonders auffällig war ein Fuelscoop der A-Klasse.
Das Schiff würde ich mir nie leisten können. Ich wollte die Datei schon schließen, mich abwenden, doch die Neugierde war größer, ich sah auf den Preis.
Und... erstarrte.
Das Schiff kostete so, wie es hier stand gerade einmal 223 Millionen.
Ich las die Summe mehrmals, konnte nicht glauben, daß es so günstig zu haben sein sollte.
Wenn das kein Irrtum war, würde ich das Schiff kaufen können, aber das Angebot war verdächtig günstig, ich sinnierte darüber, meine Gedanken sprangen hin und her.
Naa, wir interessieren uns wohl für das Schiff, mein bestes Stück im Hangar.
Im Schreck drehte ich mich um, stieß dabei den Aufsteller um. Mit lautem Scheppern fiel er zu Boden, der Krach wurde von den Wänden der Halle als Echo zurück geworfen, betreten sah ich den Mann an, der sich während meines Studiums der Daten an mich heran bewegt hatte.
Wer sind Sie denn? Etwas besseres fiel mir nicht ein.
Ich bin der „Falsch rechnende Richard“, mir gehört das Geschäft hier und ich sehe daß Sie Interesse an der Anaconda haben, mein bestes Schiff im Hangar.
Nun ja es ist ein schönes Schiff, ähh moment wie sagten Sie, heißen Sie?
Falsch rechnender Richard, das bin ich, dieses Schiff ist großartig, es hat eine super vakudynamische Lackierung, da gleiten alle Partikel einfach ab. Und für lächerliche 223 Millionen können sie sich damit wie der König des Raums fühlen.
Klingt toll, aber sagen Sie, allein die verbauten Module sind meines Wissens mehr wert, wo ist der Haken.
Kein Haken, das eingebaute Kraftwerk verbrennt den Treibstoff 3 Prozent heißer als andere Module gleicher Bauart, das gibt 72 Kiloloule mehr. 220 Millionen und sie sind der glücklichste Raumfahrer von allen.
Na das klingt ja total fantastisch, ich kanns kaum glauben, sind Sie sicher daß es keinen Haken gibt?
218 Milllionen, der Sauerstoff, den das Lebenserhaltungssystem abgibt ist 12 Prozent fluffiger als bei anderen Modulen. Der Mann sah fast schon verzweifelt aus, in seiner Bemühung, mir das Schiff zu verkaufen. Und offensichtlich wusste er wirklich nicht, wie man richtig rechnete. Trotzdem, irgendwie konnte ich nicht glauben, daß das Schiff in Ordnung war. Da kam mir ein Gedanke, es musste doch möglich sein, das Schiff zu betreten, oder?
Sir das klingt alles toll, ich würde aber gerne vor der Entscheidung noch eine Besichtigung des Schiffes vor nehmen.
Kein Problem, kein Problem, aber das Schiff ist frisch gereinigt worden, man kann 2 Schritte schneller vom Bug zum Heck kommen und Sie wollen es doch sauber haben, 215 Millionen. Meine armen Kinder, müssen heute hungrig zu Bett.
Es war zum Raumanzug zerreißen, der Typ sprach nur Blödsinn, und dennoch machte er mich damit neugieriger und neugieriger.
Ich dachte noch mal nach. Selbst wenn etwas nicht stimmte, die Module allein würden sich besser verkaufen lassen, als das Geld welches ich für das gesamte Schiff zahlen sollte.
Nun gut, was sollte es, ich lebte jetzt und was war schon ein kleines Risiko?
Gut ich kaufe sie. 215 Millionen, sagten Sie.
Jaa, das sagte ich, mein bestes Schiff, wir sind also im Geschäft, Sir?
Ja das sind wir.

Ich erledigte die Formalitäten, überwies die Summe und erhielt sämtliche Dokumente für das Schiff. Das Schiff wurde in einen Hangar überstellt und ich konnte es dort erstmalig betreten.

Beinahe berauscht betrat ich das Schiff, schlenderte durch den langen Hauptkorridor zum Cockpit.
Unterwegs sah ich eine leere Tüte auf dem Boden liegen. Ein paar Schritte weiter lag wieder etwas herum, das ich nicht erkannte. Staub und Wollmäuse sah ich auch, von wegen es wäre alles sauber.
Das fing ja schon gut an. Ein Schott zu meiner linken hatte einen Rostigen Fleck, ich öffnete es, dahinter eine kleine Kabine, total verdreckt, leere Dosen lagen herum, noch mehr leere Tüten, eine braune Unterhose und anderes Zeug das offensichtlich Müll war.
Bestürzt schloss ich das Schott, ging schnell weiter zum Cockpit. Dort konnte ich es kaum erwarten, daß das Doppelschott sich öffnete, ich zwängte mich hindurch sobald es weit genug geöffnet war.
Stürzte beinahe in die riesige Schiffszentrale, stolperte, fing mich in letzter Sekunde an dem blitzsauberen Sitz der taktischen Konsole. Die transparente Folientasche in die er zum Schutz gehüllt war, riss entzwei, dennoch konnte ich in letzter Sekunde meinen Sturz verhindern.

Nun stand ich mitten in dem riesigen Cockpit. 5 Sitze waren darüber verteilt. Die taktische Konsole war ziemlich weit hinten rechts untergebracht. Weiter vorne links lag die Ortungskonsole, nach einer Stufe gefolgt von der Waffenkontrolle, Energieverteilung und ganz vorne natürlich der Platz des Piloten, bei dem sich alles zusammen fand.
Die großen Scheiben, durch die ich in den Hangar blickte, waren absolut blank, kein einziger Kratzer darauf zu erkennen.
Staunend blickte ich mich weiter um, bewunderte die Details, war erstaunt über den Gegensatz des Zustandes der Zentrale und den wenigen Teilen des Schiffes, die ich gesehen hatte.
Es war wohl notwendig, mehr vom Schiff zu sehen, damit ich einen Gesamteindruck bekam.
Ich wandte mich um, ging auf das Schott zu. Dabei fiel mir ein interessantes Detail auf. Links daneben auf dem Boden befand sich ein winzig kleines Schott. Neugierig beugte ich mich hinab und sah es genauer an. In seiner Detailtreue hätte es genau so gut das Original Schott sein können, selbst die Konsole zum öffnen und schließen war vorhanden, wenn auch sehr viel kleiner.
Ich nahm den kleinen finger und drückte auf das Sensorfeld, welches das Schott öffnete, es gab jedoch keine Reaktion. Anscheinend war das wohl nur eine Art Verzierung oder ein Scherz der Designer des Schiffes.
Ich stand auf, ging zum richtigen Schott, öffnete es, und sah mich weiter im Schiff um.

Ein paar Stunden später hatte ich Bilanz gezogen, in den Teilen des Schiffes, die bewohnt werden sollten, sowie der Kapitänskajüte herrschte Chaos und eine Reinigung war dringend notwendig. Die Maschinenräume waren wie neu, wenn nicht sogar brandneu oder so hervorragend gewartet, daß man von „Neu“ sprechen konnte.

Ehe ich das Schiff aus dem Hangar bewegen würde, wollte ich aber alles in Ordnung bringen lassen.
Also verließ ich das Schiff, ging zu einer auf die Reinigung der Innenräume spezialisierten Firma und gab die komplette Reinigung der betroffenen Bereiche in Auftrag.
Zwölf Stunden würde es wohl dauern, dann wäre man fertig.

Ich wollte die Zeit nutzen, für den ersten Flug eine passende Fracht zu finden, Eventuell gab es auch ein paar passende Aufträge.

Und ein oder zwei Drinks in der Bar würden auch nicht schaden. Immerhin wollte ich aus Tradition auf den Besitz des neuen Schiffes anstoßen.
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